Schwarzwälder-Bote, 22.05.2014

Bad Wildbad. In den späten Abendstunden des Freitags, 30. Mai, wird sich laut Mitteilung die erste Nachtwanderer-Gruppe in Calmbach auf den Weg machen.
Ein großes Anliegen aller Beteiligten war, gut geschult und auf alle eventuellen Situationen entsprechend vorbereitet zu sein. Aus diesem Grund fanden in den vergangenen Wochen ein Deeskalationstraining sowie eine Auffrischung der Kenntnisse in Erster Hilfe für die Nachtwanderer auf dem Programm.
Der Erste-Hilfe-Kurs wurde vom Nachtwanderer Karl-Heinz Gärtner, Schulleiter der Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Klinikum Nordschwarzwald, in einem mehrstündigen Abendkurs durchgeführt. Das Spektrum an diesem Abend war breit gefächert und reichte von Wiederbelebungsmaßnahmen über das Anwenden der stabilen Seitenlage bis hin zur Bergung eines Verletzten und das Versorgen größerer und kleinerer Wunden.
Um für eventuelle Notfälle gut gerüstet zu sein, wurde anschließend besprochen, was alles an Verbandsmaterial, Pflaster und sonstigem an Erste-Hilfe-Versorgungsmaterial in den Nachtwanderer-Rucksack gepackt werden soll.
Deeskalation und Grenzen aufzeigen – das waren die Themen des Deeskalations-Trainings welches von Albrecht Huchler, Trainer bei der Bruderhausdiakonie Reutlingen, für die Nachtwandergruppe angeboten wurde.
Wie verhalte ich mich in schwierigen Situationen? Wir kann ich beruhigend von außen in eine eventuelle Auseinandersetzung einwirken? Wie wirkt sich meine Mimik, Gestik und mein Auftreten auf mein Gegenüber aus? All diese Themen wurden, zum Teil auch in kleinen Rollenspielen, unter Leitung von Huchler ausprobiert und besprochen. Das Deeskalations-Training wurde von Huchler kurzweilig, interessant und auch mit einer Prise Humor gestaltet.
Jeder Teilnehmer konnte für sich und seine Persönlichkeit neue Seiten entdecken und man beschloss, dass das Deeskalations-Training ein fester wiederkehrender Programmpunkt für die Schulung der Nachtwanderer sein muss.
Gut geschult und fit für die Nacht werden nun die ehrenamtlichen Nachtwanderer ab Ende Mai in Calmbach auf die Strecke gehen.
Im Vorfeld war es den Verantwortlichen ein großes Anliegen, nicht nur die erwachsenen Bürger an Infoständen oder bei der Vorstellung in den örtlichen Vereinen (Zeitaufwand rund 80 Stunden) zu informieren. Es ging vor allem auch um die Zielgruppe, nämlich die Jugendlichen, die abends in Calmbach unterwegs sind, auf die Nachtwanderer aufmerksam zu machen. „Wir sehen uns nicht als Ersatzpolizei“, das war die wichtigste Botschaft, die Ralf Kuhnle und Angelika Seyfried bei der Vorstellung an den Calmbacher Schulen vor circa 160 Schülern übermittelten.
Der Nachtwanderer sieht sich für die Jugendlichen als Ansprechpartner, wenn dies gewünscht ist, als Helfer, wenn dies erforderlich ist und gerne auch als Sprachrohr für die Wünsche und Anregungen, die die jungen Menschen auf dem Herzen haben.
So entstanden schon im Vorfeld zum Teil lebhafte und interessante Gespräche und Anregungen seitens der Jugendlichen. Mittlerweile besteht die Nachtwanderer-Gruppe aus 23 Personen, doch weitere ehrenamtliche Helfer sind jederzeit willkommen.
Schulungen werden immer wieder angeboten, sodass auch Neueinsteiger die Möglichkeit haben, in Deeskalation und Erste Hilfe geschult zu werden.
Wer Interesse hat, sich als Nachtwanderer zu engagieren oder sich im Allgemeinen über die Nachtwanderer informieren möchten, soll sich an Ralf Kuhnle, Telefon 07081/58 63, oder Alexander Rabsteyn, Hauptamt Stadt Bad Wildbad, Telefon 07081/93 01 10, wenden. Man kann sich auch im Internet unter www.nachtwanderer-calmbach.de informieren.