Ein Teil der Nachtwanderer aus der Bäderstadt im letzten Jahr mit Organisator Ralf Kuhnle (Dritter von links) bei einem gemeinsamen Ausflug bei der Brunnen-Hütte nahe Wildbad. Foto: Schabert

Von Hans Schabert

Bad Wildbad. Die Nachtwanderer sind bekannt in Calmbach und Wildbad. Wenn sie zu dritt oder viert in ihren roten Jacken Runden durch die Stadtteile drehen, dann sind sie ja auch kaum zu übersehen. Dies wird nach vielen Wochen Pause – denn Corona stoppte auch sie – ab Mitte Juli wieder der Fall sein.

In diesem Monat gab es unter der Regie von Chef-Organisator Ralf Kuhnle nach den krisenbedingten Beschränkungen den ersten Nachtwanderer-Stammtisch, wie die Arbeitsbesprechungen der Gruppe heißen. Diese widmet sich in Zusammenarbeit mit der Stadt ehrenamtlich der Aufgabe, Partner der Jugend zu sein. Auf den Touren werden Punkte angesteuert, wo sich junge Menschen treffen.

Dies hat den Effekt, dass durch Gespräche auf Augenhöhe Konflikte vermieden werden und der Vandalismus spürbar zurückgedrängt werden konnte. „Hat die Krawallnacht von Stuttgart auch Auswirkungen auf unsere Gruppe, können wir überhaupt weitermachen?“, war eine Frage, die Kuhnle eher rhetorisch in den Raum stellte. Die Antworten waren eindeutig. Natürlich soll es weitergehen mit den Wildbader Nachtwanderern. Sie sind keine Polizei und wollen dies auch nicht sein. Noch nie haben sie in der Stadt – wo sie seit 2014 unterwegs sind – irgendwelche schlechten Erfahrungen gemacht.

Sicher hängt dies damit zusammen, dass sie sich als Partner und Helfer verstehen. Sie wollen ja zur Sicherheit gerade auch der Jugendlichen auf den Straßen und Plätzen mit beitragen. Eine Maßnahme dazu war auch das Notinsel-Projekt. Dieses konnten die Wildbader Nachtwanderer zusammen mit dem „Lions-Club Pforzheim Johannes Reuchlin“ als dem Lizenznehmer der bundesweiten Hänsel-und-Gretel-Stiftung für die Region dank der Mitwirkungsbereitschaft von über 80 Gewerbetreibenden aufziehen. Wo das Zeichen an einem Fenster oder einer Tür prangt, erhalten Kinder oder Jugendliche im Notfall Hilfe.

Natürlich war auch ein Hygienekonzept für die wieder startenden Nachtwanderungen Besprechungsthema der jüngsten Zusammenkunft. Es soll nun abschließend mit dem Hauptamtsleiter der Stadt, Alexander Rabsteyn, besprochen werden. Dazu gehören beispielsweise das Verhalten bei Notfall-Hilfe und die Abstandsregeln. Zur sonst üblichen Ausrüstung kommt jetzt natürlich das „Maultäschle“. Dokumentiert werden die Rundgänge eh schon bisher. Viele Nachtwanderer haben schon die die Corona-App, die meisten anderen wollen diese noch herunterladen.

Gerne würde die Gruppe noch weitere Ehrenamtliche in ihre Reihen aufnehmen. Der Einsatz geschieht freiwillig nach den eigenen Möglichkeiten und bringt Bewegung mit Gleichgesinnten. Gespräche untereinander und Kontakte bei Begegnungen bereichern das Engagement für eine gute Sache. Zwischendurch organisiert Ralf Kuhnle für jene, die Zeit und Lust dazu haben, auch die eine oder andere gemeinsame Unternehmung.

INFO

Wer bei den Nachtwanderern mitmachen möchte, erfährt alles Nähere bei Ralf Kuhnle telefonisch unter 07081/5863 (E-Mail: rikuhnle@web.de) oder beim Hauptamtsleiter der Stadtverwaltung Bad Wildbad, Alexander Rabsteyn, unter 07081/930110 (E-Mail: A.Rabsteyn@bad-wildbad.de).